Digital asozial – 05.2016

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Apple hat schon mit dem iPhone-Slogan „Das verändert alles“ vor vielen Jahren geworben. Leider haben die Marketingstrategen Recht gehabt. Dank Smartphone hat heute fast jeder das Internet immer bei sich und die meisten sind auch aktiv in facebook, Twitter & Co. tätig. Viele von uns, ich genauso, sind dort permanent eingeloggt. In der Straßenbahn, im Bus, bei Wartezeiten beim Arzt, im Restaurant greifen wir fast schon reflexhaft nach dem Handy. Viele die ich kenne tun das sogar mitten im zwischenmenschlichen Gespräch.
Es ist verrückt, aber die sozialen Netzwerke drohen uns ironischerweise von unserem sozialen Leben abzuschneiden. Wir ersetzen Begegnungen in der realen Welt mit virtuellen Kontakten. Das hat in der Freizeit als auch im Business gefährliche Folgen! Wir verlieren sehr rasch unsere Kompetenz, mit Mitarbeitern, Kollegen, Kunden und Vorgesetzten erfolgreich zu kommunizieren.
Ich habe eine ähnliche Kolumne zu diesem „Wahnsinn“ schon mal geschrieben. Da ist es mehr um die Flut der Mails im Alltag und im Business gegangen. Jetzt geht es mir aber um ein noch viel wichtigeres Thema! Die Art und Weise der Kommunikation in den sozialen Medien wird Tag für Tag schlechter. Es passieren immer öfter ganz schlimme Beschimpfungen, sogar persönliche Drohungen und fast schon kriminelle Aussagen in facebook & Co. Ganz speziell fällt mir das jetzt wieder auf, wenn es um das brandheiße Thema „Wer wird der nächste Bundespräsident“ geht. Generell werden Wörter der untersten Schublade bei politischen Meinungen und Postings verwendet. Leute, bitte lasst den Menschen auch ihre eigene Meinung kundtun. Wenn das so weiter geht, dass wir uns online auf „Teufel komm raus“ beschimpfen, dann habe ich wirklich Angst, dass diese Art der Kommunikation auch bald in das reale Leben überschnappt. Ich zumindest will nicht in so einer unzivilisierten Gesellschaft leben. Wollen Sie das? Jeder darf und soll seine Meinung sagen oder posten. Aber bitte immer mit Respekt gegenüber den Anderen.

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